2024-05-29

Saisonspende: Auch hier die Ziele verfehlt

Zum Abschluss jeder Saison, diesmal zugegeben ziemlich spät, kommt die Abrechnung meiner Saisonspende. Was ich ausgelobt hatte, steht nochmal ganz unten im Text. Und es ist keine Überraschung, dass sich auch hier die enttäuschende Saison von Borussia widerspiegelt.

Auch zum Schluss gab es gegen Frankfurt und vor allem in Stuttgart fußballerisch noch mal absolute Magerkost und folglich nur einen weiteren Euro aus zwei Spielen für die Spendenkasse. Die von mir berücksichtigten Spenden-Saisonziele wurden selbstredend alle verfehlt. Das bedeutet: Auch meine Spende erreicht den absoluten Tiefstand, seitdem ich das mache. 

Am Ende stehen unter dem Strich 75,50 Euro - die ich noch auf 80 Euro aufrunde. 50 Euro davon überweise ich in diesem Jahr an Hate Aid, die Opfern von Hass im Netz Hilfe und Beratung bieten (hateaid.org). Die restlichen 30 Euro gehen an den Civilfleet-Support e.V. (civilfleet.org), der verschiedene Organisationen und zivilgesellschaftlichen Akteure unterstützt, die sich an den EU-Außengrenzen für die Rechte und Würde von Menschen auf der Flucht und in der Seenotrettung einsetzen.            

Saison 2023/24, Bundesliga, 33. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt 1:1. Tor für Borussia: 1:0 Hack. 

Saison 2023/24, Bundesliga, 34. Spieltag: VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach 4:0. 

Das galt in der Saison 23/24: Für jedes erzielte Tor von Borussia in Bundesliga oder DFB-Pokal zahle ich 1 Euro. Für jedes Tor von Tony Jantschke oder Christoph Kramer: 10 Euro. Gehaltener Elfmeter von Jonas Omlin oder einem anderen Torwart: 2,50 Euro; Zu-Null-Spiel: 1 Euro. Derbysieg gegen K***: 10 Euro. Siege gegen Bayern, Dortmund oder Leipzig: 10 Euro. Ein Sieg in Freiburg: 10 Euro. Einstelliger Tabellenplatz am Saisonende: 10 Euro. Internationaler Startplatz am Saisonende: 20 Euro. Deutsche Meisterschaft: 123 Euro. DFB-Pokalsieg: 50 Euro. Gladbacher Torschützenkönig: 30 Euro.

2024-05-10

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne

Die Ziellinie der Saison ist endlich in Sicht, nach ernüchternden Monaten im Jahr 2024, die die Hoffnung auf eine schnelle Entwicklung des angekündigten Borussia-Weges mehr als deutlich erstickt haben. Und anders als in den 12 Jahren zuvor wissen wir noch nicht einmal, ob die Borussia vom Niederrhein überhaupt rechtzeitig den Saisonabschluss einleiten darf oder sogar noch eine Extrarunde mit dem Risiko des Abstiegs über die Relegation ansteht. 

Am Vorabend des letzten Heimspiels gegen Frankfurt ist diese Gefahr jedenfalls alles andere als gebannt, zumindest für alle, die der Mannschaft von Gerry Seoane zuletzt aufmerksam bei der Arbeit zugesehen haben.

Ich erspare mir, auf die Spiele 29 bis 32 im einzelnen einzugehen. Es wiederholen sich die guten wie die schlechten Dinge, und es deutet derzeit nichts darauf hin, dass sich der VfL mit einer eigenen Energieleistung die notwendigen Punkte zum Klassenerhalt sichern kann. Es liegt, so scheint es, in erster Linie an der Performance der Teams hinter Gladbach, die darüber entscheiden wird, wo der Verein in der (Fernsehgeld-)Tabelle am Ende stehen wird.

Gehen wir mal zweckoptimistisch vom Klassenerhalt aus, dann heißt es mit dem Abpfiff der Bundesligasaison am 18. Mai, alles abzuhaken, was in den letzten drei Jahren von der oberen Tabellenhälfte an den Rand des Abgrunds geführt hat. Es gilt die Karten auf den Tisch zu legen und nicht nur zu sagen, wofür Borussia stehen will, sondern auch danach zu handeln. Die Idee, was und wie man spielen lassen will, darf sich nicht ständig wieder verändern. 

Der Verein muss kommunikativ um die Mannschaft herum wieder aktiver und präsenter werden, darf den Trainer nicht immer nur alleine in die PKs schicken und dann, wenn es nicht so läuft, ihn auch noch auf diese Weise im Regen stehen lassen. Und es muss klar werden, welches Risiko man bereit ist zu gehen, und wie man die große und leidensfähige Anhängerschaft des Vereins einbinden und wieder zum Faktor im Spiel machen will. Denn es brodelt an vielen Ecken in und um den Verein. Und besonders sauer stößt auf, dass Roland Virkus und Co das nicht oder wenn, dann nicht gut moderieren.

Denn so, wie es jetzt ist, droht die Zustimmung und die Bereitschaft, das Projekt Borussia neu aufzusetzen und mitzutragen, in kurzer Zeit zu kippen - ganz egal übrigens, was die Verantwortlichen in Management und Präsidium denn auch genau darunter verstehen. Denn das, was als der Borussia-Weg öffentlich angekündigt wurde, wurde nicht so umgesetzt wie erwartet und auch nicht so, dass es von außen nachvollziehbar wurde. Es wurde sogar mehrfach die Richtung verändert und umdefiniert, was denn nun der gewählte Weg auf und neben dem Rasen ist, und wie man wieder in die Spur finden will. 

Fakt ist, nach Roses Abgang haben es aus unterschiedlichen Gründen weder Hütter noch Farke noch Seoane verstanden, innerhalb einer Saison zu vermitteln, was sie aus der Mannschaft herausholen wollen - und können. Möglicherweise ist es zu viel verlangt, dies in der Zeitspanne in der notwendigen Deutlichkeit nachzuweisen. Aber mehr Zeit haben Seoanes Vorgänger nun mal nicht bekommen. 

Und wenn man ehrlich ist, spricht auch im Moment nicht viel dafür, dass man dem Schweizer die Zeit geben wird, wenn die Leistungskurve in der Rückrunde doch derart nach unten zeigt (ohne große Verletzungsausfälle) und die immer wieder sichtbaren, vor allem defensiven Probleme über die gesamte Runde hinweg nicht abgestellt werden können.

Ich will mir ein Urteil darüber nicht anmaßen, ob der Trainer mit Zeit und gezielten Kaderergänzungen den Turnaround schaffen kann. Auf dem Papier ist der Kader ausreichend gut besetzt, um in der ersten Tabellenhälfte eine sichere Saison zu spielen. Die geschossenen Tore zeigen das, nach vorne ist Borussia ein durchaus ernstzunehmender Gegner. Bei der Verteidigung des eigenen Tores ist man ein Abstiegskandidat. Und steht zurecht dort, wo man gerade steht. Das spricht nicht für Seoane und den Impact seines Trainerteams.

Doch egal, wie schwierig diese Saison für uns alle war: Jedem Ende wohnt auch ein Anfang inne. Und Hoffnung auf Besserung. Und egal, mit welchem Trainer und in welcher Liga Borussia im Sommer in die neue Saison startet: die Mannschaft wird sich erneut deutlich verändert haben. 

An erster Stelle ist da das nachvollziehbare Karriereende von Tony Jantschke und Flaco Herrmann zu nennen. Sportlich spielten beide schon länger nur noch eine Notnagelrolle, wobei zumindest auf den "Fußballgott" stets Verlass war, wenn er nochmal ins Spiel geschickt wurde. Die Frage ist, wie sich ihr Fehlen in der Kabine und für die Teamhierarchie auswirken wird. Ich bin mir heute noch sicher, dass der Weggang von Oscar Wendt und Ibo Traoré gerade im Zwischenmenschlichen eine unterschätzte (negative) Auswirkung gehabt hat.

Egal wie man dazu steht: Es wird ganz sicher ein trauriger Abschied, nach so langer gemeinsamer Borussenzeit. Aber beide Legenden bleiben im Verein, und es scheint auch sinnvolle Aufgaben für sie zu geben. Deshalb sollten wir lieber nach vorne und darauf schauen, welche Chancen es bietet, zwei Kaderplätze neu besetzen zu können.

Auch für manch anderen Spieler, der sich in den vergangenen Jahren nicht mehr weiterentwickelt hat, könnte ein Ortswechsel ein guter Weg - und für beide Seiten von Vorteil sein. Doch der Verein wird bei der Besetzung der Kaderplätze auch einmal mehr darauf achten müssen, was dafür als Ablösesumme reinkommen würde, und wieviel man demnach für Ersatzlösungen investieren kann. 

Das macht die Planung auch diesmal wieder kompliziert, und das gerade auch dann, wenn man auf den zentralen Positionen Handlungsbedarf hat, in sportlicher Hinsicht, und ebenso in der Persönlichkeit und beim Hunger auf Erfolg.

Immerhin: Viele gute junge Spieler drängen aus dem Nachwuchs in Richtung Profikader. Man kann gespannt sein, ob jemand schnell genug so weit sein kann, dass er sich zum Überraschungsspieler entwickelt. Und genauso gespannt muss man sein, was die Verantwortlichen personell sonst so auf die Beine stellen können. 

Mehr Robin Hack wäre wünschenswert. Aber das Fußballgeschäft ist kein Wunschkonzert.  Sonst würden ja alle oben mitspielen. Wollen wir hoffen, dass Borussia auf allen Positionen so gut aufgestellt ist, dass sie sich durch gute Entscheidungen bald wieder in Richtung der angenehmeren Tabellengefilde orientieren kann. Wetten würde ich nach den letzten drei Jahren nicht darauf. Aber auch hier hoffe ich auf Lerneffekte bei den handelnden Personen. 

Aber nun gilt es erstmal, mit voller Kraft voraus in die letzten zwei Spiele zu gehen. Der beste Rückenwind wäre, wenn die Mannschaft sich aus eigener Kraft vor der Relegation rettet und mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause verabschiedet. 

Zähne zusammenbeißen und durch! Und dann alles auf Neustart, die negativen Erfahrunen löschen und die Systeme rebooten. Das gilt auch für alle, die im Stadion sind. Denn wir brauchen einander, auf und neben dem Feld. Schließlich sind wir alle Borussia.            

Saison 2023/24, Bundesliga, 32. Spieltag: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:2. Tore für Borussia: 0:1 Hack, 2:2 Neuhaus (HEM). 

 Saison 2023/24, Bundesliga, 31. Spieltag: Borussia Mönchengladbach -Union Berlin 0:0. 

Saison 2023/24, Bundesliga, 30. Spieltag: TSG Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach 4:3. Tore für Borussia: 1:1 Hack, 3:2 Hack, 3:3 Hack.  

Saison 2023/24, Bundesliga, 29. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - BVB 1:2. Tor für Borussia: 1:2 Wöber.  

 

Saisonspende: 6 Tore und nur zwei Punkte aus drei Spielen - der Spendenstand steigt genauso lahm an wie Borussias Punktestand in der Rückrunde. Immerhin kommt noch ein Euro für das 0:0 gegen Union dazu. Neuer Spendenstand: 74,50 Euro.

Das gilt in der Saison 23/24: Für jedes erzielte Tor von Borussia in Bundesliga oder DFB-Pokal zahle ich 1 Euro. Für jedes Tor von Tony Jantschke oder Christoph Kramer: 10 Euro. Gehaltener Elfmeter von Jonas Omlin oder einem anderen Torwart: 2,50 Euro; Zu-Null-Spiel: 1 Euro. Derbysieg gegen K***: 10 Euro. Siege gegen Bayern, Dortmund oder Leipzig: 10 Euro. Ein Sieg in Freiburg: 10 Euro. Einstelliger Tabellenplatz am Saisonende: 10 Euro. Internationaler Startplatz am Saisonende: 20 Euro. Deutsche Meisterschaft: 123 Euro. DFB-Pokalsieg: 50 Euro. Gladbacher Torschützenkönig: 30 Euro.