Es wird eine schwierige Saison. Wieder einmal. Davon kann man zumindest ausgehen, wenn man die ersten vier Bundesligapartien betrachtet.
Klar, mit Leverkusen, Stuttgart und Frankfurt waren drei Gegner dabei, die deutlich höher eingeschätzt werden können oder müssen. Gegen alle drei musste man eine Niederlage einkalkulieren. Ja, in jedem dieser drei Spiele hat Borussia sehr gute Phasen gehabt, in allen drei wäre mehr drin gewesen.
Und es stimmt auch, dass sich das Verhalten der Mannschaft erheblich verbessert hat: im Pressing, im mutigen und effektiveren Anlaufen, in der Gesamtverteidigung als Einheit. Das Spiel nach vorne ist zielstrebiger geworden und gerade durch die Mitte häufig schneller und weniger ausrechenbar. Das zeigt, dass die Neuzugänge ihre Sache gut machen, aber auch, dass sich Spieler wie Weigl und Elvedi wohler in ihrer Rolle fühlen und in der Regel besser performen.
Fakt ist aber auch: Teilweise haarsträubende Fehler haben in diesen drei Spielen letztlich einen besseren Ertrag gekostet. Nicht durch Aussetzer eines einzigen Spielers, nein, meist durch Kettenreaktionen aus mehreren verlorenen Zweikämpfen, aus zu naivem Verteidigungsverhalten, falschen Entscheidungen, aus vogelwildem Verhalten im eigenen Strafraum. Dazu kommt, dass Borussia einen bundesligatauglichen Kader hat, dieser aber immer noch nicht in allen Mannschaftsteilen ganz austariert ist. Bei Ausfällen zentraler Spieler wie Plea, Honorat oder Stöger droht schnell, dass die mühevoll gewonnene Balance wieder flöten geht.
Die nächsten Spiele werden daher, früher als sonst vielleicht in einer Saison, schon darüber Auskunft geben, wohin Borussias Weg dieses Jahr führt - in sichere Gewässer oder wieder mal in die Zitterregionen der unteren Tabelle. Denn mit dieser Fehlerquote wird man es schwer haben, Spiele in der Liga zu gewinnen, egal ob der Gegner Bayern München oder Heidenheim, Kiel oder Leipzig heißt.
Als nächstes hat Borussia in Union Berlin, Augsburg, Heidenheim, Mainz und Bremen ausschließlich Gegner vor sich, die auf Augenhöhe operieren. Allerdings sind das alles auch äußerst unangenehme Gegner, die andere Herangehensweisen erfordern als eher mitspielende oder dominante Teams wie Leverkusen, Stuttgart oder Frankfurt. Traditionell tut sich der VfL mit solchen Kontrahenten besonders schwer.
Es wird also Zeit, hier schnell mehrere Schritte nach vorn zu machen. Dass die Seoane-Elf mit dem Ball etwas anfangen und durchaus eigene Dominanz ausstrahlen kann, hat sie auch diese Saison schon gezeigt. Sie muss es aber verstetigen, nicht nur über 20 Minuten wie heute, oder erst dann, wenn der Gegner es zulässt.
All das ist ein Entwicklungsprozess. Aber Zeit gibt es dafür im Wettbewerb selten. Falls die nächsten beiden Spiele punktemäßig nicht positiver ausfallen, kann das eine ungute Entwicklung in Gang setzen. Denn dann würde wieder der Trainer in den Fokus rücken. Es wäre gut, wenn wir uns das dank einer steigenden Punktausbeute ersparen könnten.
Saison
2024/25, Bundesliga, 2. Spieltag: VfL Bochum - Borussia Mönchengladbach 0:2. Tore für Borussia: 0:1 Kleindienst, 0:2 Honorat.
Saison 2024/25, Bundesliga, 3. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart 1:3. Tor für Borussia: 1:1 Plea.
Saison 2024/25, Bundesliga, 4. Spieltag: Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach 2:0.
Saisonspende: 20 Euro gab es als "Startkapital", im Pokal und den ersten vier Bundesligapartien kamen 8 Euro für 8 Tore dazu und 2 Euro für ein Zu-Null gegen Bochum. Der gehaltene Elfmeter gegen Leverkusen zählt 2,50 Euro, auch wenn der Nachschuss im Tor landete. Damit sind jetzt 32,50 Euro im Spendentopf. Nicht schlecht für einen relativ mäßigen Saisonstart.
Das gilt in der Saison 24/25: Für jedes erzielte Tor von Borussia in Bundesliga oder DFB-Pokal zahle ich 1 Euro. Für die beiden kampflosen Derbysiege gegen K*** gibt es diese Saison ein Startkapital von 20 Euro. Gehaltener Elfmeter von Jonas Omlin oder einem anderen Torwart: 2,50 Euro; Zu-Null-Spiel: 2 Euro. Siege gegen Bayern, Dortmund, Leverkusen oder Leipzig: 10 Euro. Ein Sieg in Freiburg: 10 Euro. Einstelliger Tabellenplatz am Saisonende: 10 Euro. Internationaler Startplatz am Saisonende: 30 Euro. Deutsche Meisterschaft: 124 Euro. DFB-Pokalsieg: 50 Euro. Gladbacher Torschützenkönig: 30 Euro.