2025-03-29

Unheimlich erfolgreich

Borussia fast verrückt: Heimsiege sind gerade die Ausnahme, dafür Auswärtssiege die neue Stärke der Fohlen-Elf. Und jetzt noch ein Sieg gegen die Dosen: Fans der langjährigen Auswärtsdeppen und erfahrene Schlachtenbummler der Fohlenelf müssen sich in dieser Saison die Augen reiben. Was ist da nur los?

Wenn am Ende die Punktebilanz stimmt, und danach sieht es gerade aus, soll uns recht sein, wenn alles etwas anders verläuft als gewohnt. Aber klar ist auch: Nach dem gesicherten Klassenerhalt, den viele vor der Saison sicher nicht so früh in der Saison erwartet hätten, muss auch weiter kontinuierlich gepunktet werden, will man tatsächlich die gute Ausgangsposition Richtung Europa nutzen. 

Über die erstaunliche Diskrepanz in der Punktebilanz gegen schlechtere (volle Punktzahl) und gegen besser platzierte Mannschaften (ein paar verstreute Pünktchen, vier davon gegen die eher enttäuschenden Leipziger) ist schon viel geschrieben worden. Doch woher die Punkte kommen, ist letztlich egal - wenn sie denn für das reichen, was man anpeilt. 

Mit dem hart erkämpften 1:0 gegen Marco Roses Konstruktkicker ist dafür heute ein erster großer Schritt gemacht worden, doch es ist immer noch zu lang zu spielen, um sich den Europa-Träumen hinzugeben.

Unterschiede zu den letzten Spieljahren sind aber dennoch mehr als deutlich: Borussia ist erheblich gefestigter im Spielsystem, erheblich widerstandsfähiger in Drucksituationen und erheblich variabler bei personellen Ausfällen. 

Aus den letzten vier Spielen war sogar die einzige Niederlage gegen Mainz verkraftbar, weil der Gegner da einfach reifer wirkte. Gegen Heidenheim und Bremen gelangen selbst weitgehend abgeklärte Leistungen und sehr verdiente Siege. Und das heute war auch der absolut richtige Spielausgang, nach Chancen und Aluminiumtreffern, nach Defensivleistung, nach Mannschaftszusammenhalt.

Und all das ist für mich tatsächlich der Schlüssel zu mehr. Borussia ist dieser Tage in der Lage, erstaunlich  viel wegzustecken: Sperren, Verletzungen von vielen Leistungsträgern, Rückschläge und Druck vom Gegner. Die personellen Ausfälle sind oft nicht eins zu eins zu ersetzen, doch die Spieler, die reinkommen, steigern sich und machen genau das, was nötig ist, um sich auch ein bisschen Spielglück zu verdienen. Das ist in den vergangenen Saisons nur selten der Fall gewesen.

Und so spielt es keine große Rolle, dass Cvancara heute die Reihe unglücklicher Auftritte fortsetzte, allerdings in einer Rolle, die nicht seine ist und in der er kaum glänzen konnte. Warum? Weil Borussias Spieler und der Trainerstab richtig einordneten, dass es heute wichtiger sein würde, hinten dicht zu halten statt vorne zu sehr ins Risiko zu gehen und im Hurrastil auf Torejagd zu gehen. Eine Zehn, die vorne dosiert angriff und nach hinten giftig und zäh die Reihen zusammenhielt, um den elften hinten im Tor so gut wie möglich zu schützen. Das war einfach sehr stark. 

Denn der bislang noch unbezwungene Tiago Perreira Cardoso ist ohne Zweifel hochtalentiert und macht seine Sache sehr gut. Aber wenn Borussia im Minutentakt in den Dauerdruck einer Mannschaft wie Leipzig käme und deutlich mehr gefährliche Abschlüsse parieren müsste, könnte das auch für ihn noch zu viel sein. Man denke an die ersten Olschowsky-Einsätze, wo dieser sich zwar bravourös verkaufte, aber hinter einer nicht sattelfesten Abwehr eben auch nicht alles verhindern konnte. 

Deshalb war es heute oberste Aufgabe, das eigenen Tor gut zu verteidigen und damit einem nachrückenden jungen Torwart Feuerschutz zu geben, damit der sich auch auf diesem Niveau schnell akklimatisieren und stabil entwickeln und seinerseits der Mannschaft auch Stabilität zurückgeben kann. Das hat Borussia mit Moritz Nicolas sehr gut hinbekommen und es scheint auch jetzt mit dem 18-jährigen Luxemburger zu gelingen.

Und weil auch auf dem Feld der Zusammenhalt die vielleicht etwas sinkende Qualität durch Ersatzspieler auszugleichen vermag, ist die Hoffnung, dass man sich bis zuletzt an den europäischen Plätzen festklammern könnte, nicht unbegründet.

Und das ist das erfreulichste, was uns nach einigen wenig erquicklichen Jahren passieren konnte. Schritt für Schritt auf diesem Weg, das könnte echt was werden - Rückschläge natürlich inbegriffen. Aber wir nehmen es gern mit. Denn schon jetzt ist Borussia fast schon unheimlich erfolgreich.   

     

Saison 2024/25, Bundesliga, 24. Spieltag: FC Heidenheim - Borussia Mönchengladbach 0:3. Tore für Borussia: 0:1 Hack, 0:2 Ngoumou, 0:3 Hack.

Saison 2024/25, Bundesliga, 25. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - FSV Mainz 05 1:3. Tor für Borussia: 1:2 Lainer.

Saison 2024/25, Bundesliga, 26. Spieltag: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:4. Tore für Borussia: 0:1 Plea, 0:2 Plea, 2:3 Plea, 2:4 Kleindienst.

Saison 2024/25, Bundesliga, 27. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - überflüssiges Konstrukt Leipzig 1:0. Tor für Borussia: 1:0 Plea.

 

Saisonspende: 4 Spiele, 9 Tore, zweimal zu Null sind glatte 13 Euro. Der Sieg gegen Marcos Dosen bringt noch einmal 10 Euro. So teuer war lange keine Spieltag mehr für mich. Neuer Stand: 103,50 Euro. 

Das gilt in der Saison 24/25: Für jedes erzielte Tor von Borussia in Bundesliga oder DFB-Pokal zahle ich 1 Euro. Für die beiden kampflosen Derbysiege gegen K*** gibt es diese Saison ein Startkapital von 20 Euro. Gehaltener Elfmeter von Jonas Omlin oder einem anderen Torwart: 2,50 Euro; Zu-Null-Spiel: 2 Euro. Siege gegen Bayern, Dortmund, Leverkusen oder Leipzig: 10 Euro. Ein Sieg in Freiburg: 10 Euro. Einstelliger Tabellenplatz am Saisonende: 10 Euro. Internationaler Startplatz am Saisonende: 30 Euro. Deutsche Meisterschaft: 124 Euro. DFB-Pokalsieg: 50 Euro. Gladbacher Torschützenkönig: 30 Euro.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.