Es ist vollbracht: Am viertletzten Spieltag der Übergangssaison beseitigt Borussia letzte Zweifel am Klassenerhalt. Und, das gehört zu dieser seltsamen Spielzeit dazu, steht damit wieder auf Platz 10 und hat den einstelligen Tabellenplatz plötzlich theoretisch mit vier Punkten Rückstand wieder in Reichweite. Nicht, dass ich dieses Ziel damit ausrufgen möchte - aber möglich wäre es angesichts schwächelnder Frankfurter auf Platz 9.
Davon, unter dem Strich mehr als Durchschnitt zu sein, war die Mannschaft von Daniel Farke auch heute ein gutes Stück entfernt. Zwar erspielte sie sich im Gegensatz zu den Spielen zuvor einen fast verschwenderischen Strauß an erstklassigen Torchancen, traf durch Ngoumou und Bensebaini gar zweimal die Latte.
Doch zugleich ließ sie immer wieder auch sehr gute Chancen der ansonsten recht wild auftretenden Gäste aus Bochum zu. Es brauchte wieder einmal einen hervorragend aufgelegten Jonas Omlin, die robusten Zweikämpfe von Nico Elvedi, Stevie Lainer und des für den rotgesperrten Ko Itakura ins Team gerutschten Marvin Friedrich, um ohne Gegentor aus dem Spiel gehen zu können. Und eine gehörige Portion Glück.
Einmal war sogar der heute oft zu großzügige Schiedsrichter Robert Schröder ein Helfer in der Not. Denn Alassane Pleas ungeschickter Einsatz im Strafraum gegen Schlotterbeck hätte kurz vor der Pause durchaus einen Elfmeter zur Folge haben können.
Doch so lief das Spiel am Ende doch in die Richtung des gastgebenden VfL. Nach einer soliden ersten Hälfte in der Defensive und mit ganz vernünftigen Torchancen in der Offensive, die nicht zuletzt aus haarsträubenden Fehlern des Gegners herrührten, gelang es Weigl und Co., die zwischenzeitliche Führung durch Jonas Hofmann (auf feine Flanke von Ramy Bensebaini) heil in die Pause zu bringen.
Nach dem Wiederanpfiff allerdings zeigte sich einmal mehr das pomadige Borussengesicht. Bis zur 60. Minute hätte Bochum das Spiel leicht gedreht haben können, die Gladbacher ließen sich in der eigenen Hälfte von einem spielerisch kaum konkurrenzfähigen Gegner zeitweise einschnüren und fand phasenweise sehr wenig Zugriff.
Erst nach einer Stunde befreiten sich die Farke-Schützlinge zunehmend aus der misslichen Situation und setzten gegen einen im Mittelfeld dann immer offener agierenden Gegner einen Konter nach dem anderen. Doch einer nach dem anderen blieb auch ungenutzt, teilweise in schon tragikkomischer Art und Weise.
So war es erst kurz vor Schluss dem eingewechselten Kapitän vorbehalten, das erlösende 2:0 zu erzielen und noch einmal sehr emotional vor der Nordkurve zu bejubeln - sooo verdient und soo gegönnt, lieber Lars!
Dank der anderen Ergebnisse des Spieltags ist Borussia nun auch rechnerisch nicht mehr in der Lage, sich auf einen der letzten drei Tabellenplätze durchreichen zu lassen. Das ist sehr erleichternd! Nun gilt es, in den letzten drei Partien gegen Leverkusen, den BVB und Augsburg einen anständigen Abschluss hinzubekommen, damit sowohl die abwandernden Spieler ihren verdienten freundlichen Abschied bekommen als auch die Hypothek für die neue Saison nicht zu hoch wird. Denn was am Schluss war, daran erinnert man sich noch länger.
Was die Zukunft angeht, hat der Verein ja gerade diese Woche einen guten Job gemacht. Julian Weigl fest und recht günstig langfristig zu verpflichten und ihm den Umbruch im Tema und Verein schmackhaft zu machen, ist bemerkenswert. Dazu der deutsche U-19-Kapitän Ullrich von der Hertha als einen Baustein der Zukunft - das lässt manche Falte auf der Stirn etwas entspannen. Roland Virkus und sein Team konnten damit die gröbsten Zweifel an der Handlungsfähigkeit des Vereins jedenfalls erstmal zerstreuen. Doch wie gut der Kader im Sommer 2023 dastehen wird, hängt von einigen weiteren guten Entscheidungen ab. Darauf können wir nach diesem Spieltag etwas entspannter schauen. Und das tut auch echt gut.
Saison 2022/23, Bundesliga, 31. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - VfL Bochum 2:0. Tore für Borussia: 1:0 Hofmann, 2:0 Stindl.
Ein hart erkämpftes Zu-Null bringt insgesamt drei weitere Euro. Neuer Stand: 113 Euro.
Das gilt in der Saison 22/23: Für jedes erzielte Tor von Borussia in Bundesliga oder DFB-Pokal zahle ich 1 Euro. Für jedes Tor von Tony Jantschke oder Christoph Kramer: 10 Euro. Gehaltener Elfmeter von Yann Sommer Jonas Omlin (oder einem Ersatzmann): 2,50 Euro; Zu-Null-Spiel: 1 Euro. Derbysieg gegen K***: 10 Euro. Siege gegen Bayern, Dortmund oder Leipzig: 10 Euro. Ein Sieg in Freiburg: 10 Euro. Einstelliger Tabellenplatz am Saisonende: 10 Euro. Internationaler Startplatz am Saisonende: 20 Euro. Deutsche Meisterschaft: 122 Euro. DFB-Pokalsieg: 50 Euro. Gladbacher Torschützenkönig: 30 Euro.
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