2014-11-30

Angekratzt

Und wieder ein Ergebnis zum Wegwerfen. Wie immer in Wolfsburg die unnötige Niederlage abgeholt. Dass ich mich während des Spiels aufs Unflätigste aufgeregt habe, lag diesmal weniger am lahmen Auftritt in der ersten Halbzeit. Es ist diese Ungerechtigkeit, die sich durch die ganze Saison zieht, und mich manchmal rasend macht. Die Unparteiischen messen einfach zu oft mit zweierlei Maß.
Auf Gladbacher Seite gibt es Gelb, in der Regel geht das auch in Ordnung, auf der anderen Seite zu häufig nicht. Heute hätten es allein 5 bis 6 gelbe Karten für Wolfsburg sein müssen, doch am Ende steht die Bilanz Gladbach 2 Verwarnungen, Wolfsburg keine. Trotz klarster taktischer Fouls, trotz teilweise ruppiger Angriffe, ließ Schiri Stark immer wieder die Karte in der Tasche. Dass er noch in drei heiklen Szenen im Wolfsburger Strafraum gegen Borussia entschied, passt dazu.

Sehr häufig zu beobachten ist in dieser Saison, dass die Vorteilregel bei Gladbacher Kontern zwar gut ausgelegt wird (letzte Saison wurden noch einige vielversprechende Angriffe unterbrochen), doch die fällige Gelbe Karte für ein taktisches Foul vom Schiri dann "vergessen" wird. Heute gab es in einer Szene gleich drei Fouls an konternden Gladbachern, davon zwei, die gelbwürdig waren. Doch es folgte: nichts.

Aber gut, auch heute lässt sich sagen: Der Schiri war nicht Schuld an der Niederlage. Chancen waren da, die nicht sehr eingespielte Defensivformation stand ordentlich, aber es fehlt im Spiel der Borussen einfach derzeit der Esprit, der zündende Gedanke, die Schnelligkeit im Spiel. Dass sich die Gegner auf die Spielweise mit den schnellen Außen im Laufe der Saison einstellen würden, war klar. Doch jetzt ist es soweit, das haben zuletzt Dortmund, Frankfurt, Wolfsburg und sogar Limassol gezeigt. Und Favres Team hat, wie es scheint, keine Antwort, außer den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen und lieber einmal mehr zurückzuspielen als den überraschenden Pass nach vorne zu riskieren. In der Vorsaison gab es das auch schon mal, allerdings machten die Gegner damals die Zentrale dicht, weil beim VfL über Außen nicht viel lief. Das derzeitige Ballgeschiebe mag einer gewissen Verunsicherung geschuldet sein, doch es gewinnt keine Spiele.

Woran liegt das? Vermutlich an vielen Details. Spieler, die ihrer Bestform hinterherlaufen (Kruse, Raffael, Kramer, Hahn, Wendt, Korb...), und die doch nicht immer so gleichwertig ersetzt werden können wie es zu Beginn der Saison schien. Die Belastung durch viele Spiele und die Euroleague-Reisen, ein paar Verletzungen mehr als zu Beginn und so weiter.

Und dennoch darf man das nicht zu kritisch sehen. Dass junge Spieler Durchhänger haben, ist normal. Wenn zu viele gleichzeitig durchhängen, führt es zu vielen kleinen Fehlern, die dann zu solchen vermeidbaren Niederlagen führen können. Daran zeigt sich, dass der Bayern-Jäger-Hype eben nur ein medialer Traum ist. Wer realistisch ist, weiß: Die Mannschaft ist noch nicht so weit.Und sie braucht umso mehr jede Unterstützung, kein genervtes und von der 18-Spiele-Serie geblendetes Publikum.

Bundesliga, 13. Spieltag 2014/15: VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach 1:0 (30.11.14)

 

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