2016-04-03

Weichenstellungen II: Wer könnte kommen?

Was ich im zweiten Teil meines frühen Ausblicks auf die kommende Saison schreibe, insbesondere wenn ich Namen von Spielern nenne, ist reine Spekulation meinerseits. Ich versuche, mir mit der Beobachtung der bisherigen Transferpolitik Borussias, der Vertragssituation und dem Marktwert von Spielern sowie den Bedingungen in anderen Vereinen mögliche interessante Verstärkungen für den VfL zu erschließen. Deshalb zur Klarstellung noch mal deutlich und in Fettdruck: Ich verfüge über keinerlei Insiderinformationen. Ob ein hier genannter Spieler für Borussias Planungen wirklich eine Rolle spielen könnte, weiß ich nicht. Das gilt auch für die Frage, ob ein Spieler von seinen Vertragsinhalten "wechselfähig" oder gewillt wäre, zu Borussia zu wechseln. Ich begründe meine Ideen, aber ich schaue nur von außen auf das Profigeschäft. Deshalb nehme ich auch nicht für mich in Anspruch, dass meine Vorschläge zutreffend sind. Diskutieren, gut oder daneben finden darf man sie natürlich gern.   

So, nach der notwendigen Vorrede geht's los: Ein wahrscheinlich nötiger Xhaka-Ersatz, ein bis zwei (zentrale) Stürmer, möglicherweise ein weiterer vielseitiger Abwehrspieler - das sind die Baustellen, die ich bei aller Ungewissheit um die bevorstehende europäische Transferschlacht im Moment für die neue Saison bei Borussia sehe. Tobias Strobl (Hoffenheim) steht als Ersatz für Havard Nordtveit bereits fest, Martin Stranzls Kaderplatz (Karriereende) sehe ich schon mit Martin Hinteregger gefüllt, da ich davon ausgehe, dass Borussia die Kaufoption ziehen wird. Dass diese Option nicht gezogen wird, glaube ich nur für den Fall, dass Eberl stattdessen einen international erfahrenen "Hochkaräter" für die Innenverteidigung an Land ziehen kann. Den sehe ich derzeit aber nicht.

Doch wer wäre geeignet, nicht nur entstehende Baustellen im Borussen-Kader aufzuwiegen, sondern vielleicht den VfL zugleich noch einen Tick stärker zu machen? Das Verstärken ist wohl allein schon deshalb bitter nötig, weil auch die anderen Teams weiter aufrüsten werden. Ich werde ein paar Namen in den Ring werfen, die ich für geeignet halte und die sich mit der Transferphilosophie von Borussia vertragen würden.

Einen gleichwertigen Ersatz bei einem möglichen Xhaka-Abgang innerhalb der Bundesliga zu finden, wäre auf jeden Fall schwierig. International wird es angesichts der kursierenden Geldmengen noch schwerer. Einen Geis von Schalke wird man kaum bekommen, auch Leverkusen wird Kramer nicht zurückschicken. Eigentlich sehe ich nur vier Bundesligaspieler, die annähernd geeignet und als Transfer auch realistisch wären, den defensiven Part des Sechsers kombiniert mit guten Passqualitäten nach vorn à la Xhaka neben dem kreativeren Dahoud einnehmen zu können: Salif Sané aus Hannover, Sebastian Rode von den Bayern, Pierre-Emile Höjbjerg, der von Bayern an Schalke ausgeleihen ist oder Vladimir Darida von Hertha BSC. Letzterer wird aber nach diesem guten Jahr in Berlin wenig Lust auf einen Wechsel verspüren. Ob der auch eher offensive Rode die Abräumerrolle vor der Abwehr spielen könnte, müsste sich auch erst zeigen, genauso wie die Frage, ob Höjbjerg den Schritt vom Talent zum Stammspieler schaffen kann. Bei Schalke kam er bisher jedenfalls auch nicht so recht in Tritt.

Zu Sané komme ich später noch.

Aus dem Fohlenstall

Beginnen will ich nämlich eigentlich mit der eigenen Jugend der Borussia. Marlon Ritter hat seinen Profivertrag ja bereits und stellt in der U23 seine Torgefährlichkeit Woche für Woche unter Beweis. Doch reicht es auch für ganz oben? Und wer könnte der nächste Aufsteiger aus dem Fohlenstall sein, der sich nach Mo Dahoud bei den Profis durchsetzt? Als erstes fällt mir da Ba-Muaka Simakala ein, ein U19-Stürmer, der mich schon in Spielen der Uefa Youth League beeindruckt hat. Beim Santander-Cup am Wochenende traf er dreimal, ebenfalls gegen internationale Gegner. Er ist Vertreter des modernen variablen (Halb-)Stürmertyps und passte somit optimal als Backup zu Raffael, Stindl oder Hazard.
In der Abwehr konnten unter anderem die U23-Spieler Steffen Nkansah und Mandela Egbo, im Mittelfeld Tsiy William Ndenge (U19), Djibril Sow, Joshua Holtby und Bilal Sezer bei Testspielen oder im Trainingslager schon mal ein bisschen Profiluft schnuppern, ebenso Stümer Nils Rütten, der gegen Bielefeld sogar ein Tor erzielte. Wer von ihnen aber wirklich eine Chance hat, in der kommenden Saison aufzurücken, ist aus der Distanz schwer zu beurteilen. Der talentierte finnische Verteidiger Joel Mero hat wegen vieler langwieriger Verletzungen den Anschluss wohl verloren, der einst ebenfalls hoch gehandelte Kevin Holzweiler scheint den Weg aus der U23 zum Zweitligisten FSV Frankfurt einzuschlagen. In Marvin Schulz ist zudem noch ein Jungspieler im Dunstkreis der Profis, auch wenn er nach dem verpatzten Saisonstart zunehmend aus dem Sichtfeld der ersten Mannschaft verschwand.
Im Interview mit der Rheinischen Post nannte Max Eberl dieser Tage aus dem Nachwuchs speziell Torwart Moritz Nicolas und Tsiy William Ndenge als die, die als nächstes den Sprung nach oben schaffen könnten. Ich rechne darüber hinaus aber vor allem damit, dass Bu-Muaka Simakala, Joshua Holtby und Djibril Sow näher an den Erstligakader heranrücken werden. Zu erwarten, dass sie sofort einschlagen, wäre aber unfair. Auch Mo Dahoud hat einen langen Atem gebraucht, bis er sich freischwimmen durfte und konnte.

Unter dem Radar der meisten dürfte zu Jahresbeginn der Transfer von Julio Villalba, eines 17-jährigen Stürmers aus Paraguay, gelaufen sein. Er wird wohl im Januar 2017 (wenn er volljährig ist) zur U19 stoßen. Kurzfristig also noch keiner für den Erstliga-Kader, aber mittelfristig wohl schon, sonst würde man ihn nicht so früh verpflichten. 

Spieler von diesjährigen Abstiegskandidaten
Wenn eine Mannschaft absteigt, werden oft Spieler verfügbar, die noch langfristige Verträge haben und/oder sonst nicht wechseln würden. Deshalb lohnt es sich schon jetzt, mal auf mögliche Kandidaten zu schauen. Klar ist aber auch: Denkbar sind die meisten dieser Spieler für Borussia ausschließlich bei einem Abstieg des bisherigen Vereins. Und ob die Spieler charakterlich zum VfL passen, kann ich auch nicht beurteilen. Bei den Vorschlägen greife ich natürlich auch Gerüchte und Quellen auf, die im Zusammenhang mit Borussia auf transfermarkt.de diskutiert werden, auch wenn manches dort nicht wirklich ernstzunehmen ist. 

Salif Sané vom fast sicheren Absteiger Hannover 96, defensives Mittelfeld/Innenverteidigung) wäre sicher ein geeigneter Kandidat für die Sechserposition, allerdings wird er ohne Ausstiegsklausel recht teuer, es gibt wohl mehrere Vereine, die sich um ihn bemühen; und anders als Lars Stindl letzte Saison ist Sané den Beweis bisher schuldig geblieben, dass er bei Hannovers Überlebenskampf vorneweg gehen kann und möchte. Von der Spielweise und seinem Können her wäre er aus meiner Sicht aber auf jeden Fall eine Verstärkung. Weitere denkbare Kandidaten bei 96 für die Hrgota-Position: Der Norweger Iver Fossum (19, offensives Mittelfeld, hängende Spitze) oder der Franzose Allan Saint-Maximin (19, Sturm, bislang ausgeliehen von AS Monaco), beides Juniorennationalspieler ihrer Länder. Offensivspieler Marius Wolf (Linksaußen, 1,87 Meter groß), kam erst im Winter von 1860 München, spielte bei den Niedersachsen aber aus mir nicht bekannten Gründen bislang keine Rolle. Er wäre einer, der perfekt ins Gladbacher Beuteschema passen könnte.

TSG Hoffenheim: Nadiem Amiri (19, off. Mittelfeld/Außenstürmer, U21 Deutschland, Vertrag bis 2018), Jonathan Schmid (25, Linksaußen, Vertrag bis 2019)
FC Augsburg: Caiuby (27, Linksaußen/Sturm, Vertrag bis 2018), Jeong-Ho Hong (26, Innenverteidiger/def. Mittelfeld, Vertrag bis 2017)
Eintracht Frankfurt: Luc Castaignos (23, Sturm, Vertrag bis 2018), an ihm war Gladbach Gerüchten zufolge früher schon mal interessiert.
Werder Bremen: Johannes Eggestein (17, Sturm, U17-Nationalspieler, Vertrag bis 2016, die schon vermeldete Einigung mit Leverkusen wurde dementiert, aber hier wäre Borussia auch nur einer von vielen Bewerbern), Florian Grillitsch (20, zentrales Mittelfeld, U21-Nationalspieler Österreich, Vertrag bis 2017)
VfB Stuttgart: Daniel Ginczek (24, Mittelstürmer, Vertrag bis 2018), Filip Kostic (Linksaußen, Vertrag bis 2019), beide aber aufgrund zu erwartender zahlungskräftigerer Konkurrenz auch im Abstiegsfall wenig wahrscheinlich
Darmstadt 98: -.

Von anderen Bundesligisten
Julian Baumgartlinger (defensives Mittelfeld, 28), Jairo Samperio (Linksaußen, 22) von Mainz 05, allerdings haben beide langfristige Verträge (2019), aus denen sie gegebenenfalls herausgekauft werden müssten. Oder der Ex-Borusse Roman Neustädter (28, def. Mittelfeld/Innenverteidiger), dessen Vertrag am Saisonende ausläuft.
Hamburger SV: Michael Gregoritsch (21, Rechtsaußen/Sturm, U21 Österreich, Vertrag bis 2019)
FC Ingolstadt: Pascal Groß (24, zentrales Mittelfeld, Vertrag bis 2017), Max Christiansen (zentrales Mittelfeld, U21-Nationalspieler, Vertrag bis 2018)


Opfer des englischen Transferwahnsinns
Wenn es so kommt wie prognostiziert, wird es vor allem in der Premier League einen regen Kaderaustausch geben. Das produziert naturgemäß auch viele Verlierer, die Platz machen müssen für die neuesten Erwerbungen der englischen Klubs. Es ist zugegeben Fischen im Trüben, und hier den Spieler zu nennen, der tatsächlich für Borussia in Frage käme, wäre der Fund der berühmten Nadel im Heuhaufen. Deshalb beschränke ich mich auf wenige Beispiele, die die richtige Richtung zeigen könnten. Da englische Kicker die Bundesliga erfahrungsgemäß scheuen wie der Teufel das Weihwasser, schließe ich diese für Borussia schon mal rigoros aus. Es geht mir vornehmlich um ausländische Spieler, die im deutschen Fußball genauso gut zurecht kämen wie in England, aber den VfL dennoch sofort verstärken könnten.
Und es geht um Spieler der Marke Hazard und Christensen, die von den großen Klubs als Jugendliche in rauhen Mengen verpflichtet werden und denen nun durch den Fernsehgeld-Regen weitere neue, teure Stars vor die Nase gesetzt werden. Zumindest die Möglichkeiten für Ausleihen (mit Kaufoption) sollten sich gerade in diesem Sommer noch verbessern, wobei Gladbach sich als guter Ausleihpartner ja in England schon einen sehr guten Ruf erarbeitet haben sollte.
Als Beispiel für letzteren Spielertyp nenne ich Charly Musonda Jr. (off. Mittelfeld, Außenstürmer, von Chelsea derzeit an Betis Sevilla ausgeliehen, Sambia/Belgien, U21 Belgien) und seinen Bruder Tika Musonda (22, def. Mittelfeld, Chelsea U21,). Beide stammen aus der Schule des RSC Anderlecht.
Für die (Nachwuchs-)stürmer-Kaderstelle wäre beispielsweise Bersant Celina (Manchester City U21) ein möglicher interessanter Spieler. Der 19-jährige Norweger (off. Mittelfeld, Linksaußen, Mittelstürmer) hat bereits in der Premier League debütiert, sein Vertrag läuft aber 2017 aus. Der einst als deutsches Wunderkind gehandelte Serge Gnabry (21, Sturm, FC Arsenal, Vertrag bis 2017) konnte sich in London bisher nicht nachhaltig durchsetzen und wäre so für den deutschen Markt nicht unerschwinglich. Auch an den belgischen Nationalstürmer Adnan Januzaj (Manchester United) könnte man denken, der sich bei seiner Leihe zu Borussia Dortmund (zurück im Januar) zwar nicht durchsetzen konnte, aber anfangs durchaus gute Ansätze zeigte. 
Ein Name, der im Zusammenhang mit einer frühzeitigen Rückholaktion von Andreas Christensen seitens des FC Chelsea genannt wurde, könnte möglicherweise auch als weiterer Leihspieler Sinn ergeben: Nathan Aké, niederländischer U21-Nationalspieler, von Chelsea derzeit nach Watford verliehen, kann in der Abwehr innen und links sowie im defensiven Mittelfeld spielen. Er hätte das Zeug, sofort weiterzuhelfen. Wenn man berücksichtigt, dass auch Christensen und Elvedi die Sechserposition spielen könnten, könnte das Nordtveit-Xhaka-Erbe auf diese Weise möglicherweise im Kollektiv angetreten werden - aber dann nur auf Zeit, bis die Leihe vorbei ist. Und Strobl will schließlich auch noch irgendwo seinen Platz finden. Ein interessanter Spieler wäre Aké aber allemal.


Zu den gestandenen (National-)Spielern, die trotz laufender Verträge möglicherweise aus den Premier-League-Kadern verdrängt werden könnten, kann ich keine seriösen Beispiele geben, da ich die Liga dafür nicht genug verfolge. Wenn man dort fündig werden will, müsste es ein Spieler sein, der ein geringeres Gehalt in Kauf nehmen würde. Das könnte für ehemalige Bundesligaspieler gelten, die wissen, was sie hier erwartet. Oder ein Spieler verspricht sich hierzulande mehr Einsatzzeiten, um etwa der Nationalmannschaftskarriere zu Schwung zu verhelfen: Gylfi Sigurdsson (26, Island, Mittelfeld, Swansea, früher Hoffenheim), Joshua King (24, Norwegen, Sturm, Bournemouth, war schon mal an Borussia ausgeliehen, aber da leider nur verletzt), Almen Abdi (29, off. Mittelfeld, Schweiz, Watford) oder Philipp Wollscheid (27, Innenverteidiger, Stoke City, früher Nürnberg, Mainz, Leverkusen) könnten vielleicht solche Spieler sein.

Zweitliga-Juwelen
Dass Max Eberl und das Scouting-Team auch in der Zweiten Liga Spieler finden, die sofort weiterhelfen, wissen wir spätestens seit Marco Reus und Christoph Kramer. Wenn man weiß, dass Borussia auch sehr früh, aber bisher vergeblich an Leon Goretzka, Alessandro Schöpf (jetzt Schalke) oder Pascal Groß (jetzt Ingolstadt) dran waren, ist es doch klar, dass man auch diesmal einen Blick ins Unterhaus wagen sollte.
Relativ konkret gehandelt wurde vor einigen Wochen Patrick Erras vom 1. FC Nürnberg (def. Mittelfeld/Innenverteidigung), er fällt wegen Kreuzbandriss aber nun erstmal langfristig aus. Unklar, ob Gladbach da dran bleibt. Auch der Name des Bochumers Thomas Eisfeld (23, Mittelfeld) geisterte ja schon öfter mal um den Borussia Park.
Weitere Kandidaten, die ich für geeignet hielte: Vincenzo Grifo (22, SC Freiburg, Linksaußen), Maximilian Philipp (22, SC Freiburg, Sturm), Joel Pohjanpalo (21, Sturm, Finnland, Düsseldorf/ausgeliehen von Leverkusen und schon vor vier Jahren im Visier der Borussia-Scouts), Marco Terrazzino (24, Linksaußen, Bochum), Robert Leipertz (23, FC Heidenheim, off. Mittelfeld, Rechtsaußen), Kevin Möhwald (23, Nürnberg, zentrales Mittelfeld). Ich gebe zu, klingt keiner wie der neue Reus, aber den kannte von uns Fans damals ja auch keiner, bevor er von Max Eberl vorgestellt wurde.

Weitere Kandidaten international
Ich kann leider nicht alle europäischen Ligen nach interessanten Spielern abgrasen, deshalb habe ich mich vorwiegend auf Deutschland, England und auszugsweise angrenzende kleine Ligen wie Holland oder Belgien beschränkt. 
Im Winter war Florian Kainz ein Thema (21, Linksaußen von Rapid Wien), ein Transfer scheiterte aber, daraufhin wurde bekanntlich Hofmann verpflichtet. Möglich, aber nicht unbedingt wahrscheinlich, dass ein neuer Vorstoß gewagt wird (Vertrag bis 2017). Immerhin wäre er auf der nicht allzu üppig besetzten linken Angriffsseite eine Alternative.
Auch der im Wintertrainingslager getestete Kristian Pedersen (Linksverteidiger aus Dänemark, Vertrag bis 2017) wäre eine Option, wobei als erster Wendt-Backup wohl eher ein fitter Nico Schulz oder Alvaro Dominguez gelten müsste. Ob Pedersen sofort hilft, ist fraglich und in der eigenen Jugend sollte auf absehbare Zeit auch ein geeigneter Kandidat nachrücken können.
Laut neuesten Gerüchten soll Borussia (wie viele andere auch) am 18-Jährigen in Dänemark geborenen und aufgewachsenen (türkischen) U21-Nationalspieler Emre Mor interessiert sein, der in der ersten dänischen Liga unter dem ehemaligen Maqinzer Trainer Kasper Hjulmand seine ersten Schritte macht. Die Youtube-Videos zeigen einen schnellen, kombinationssicheren, dribbelstarken, aber kleinen Mittelstürmer (1,68 m), der einen ziemlich guten Abschluss hat. Er gilt in Türkei und Dänemark wohl als Jahrhunderttalent, aber ob er sich in einer großen Liga durchsetzen kann, muss er erst zeigen. Dennoch würde gerade als Nachfolger von Hrgota dieser Transfer Sinn ergeben.
Umworben ist auch der zentrale Mittelfeldspieler Tonny Vilhena (21, U21 Niederlande, U17-Europameister), dessen Vertrag bei Feyenoord Rotterdam im Sommer ausläuft. Als Linksfuß mit hervorragendem Passspiel (auch in die Tiefe) und Zug zum Tor würde er zum Beispiel gut ins Gladbacher Anforderungsprofil passen. Noch eher zur Baustelle defensives Mittelfeld passte der junge belgische Nationalspieler Leander Dendoncker (20, 1,88 m, Stammspieler beim RSC Anderlecht). Er ist allerdings bis 2020 an den belgischen Club gebunden. Sein deutlich bekannterer Teamkamerad Youri Tielemans wird für Gladbach inzwischen schon einen Tick zu begehrt sein, zudem ist der Mittelfeldspieler deutlich offensiver ausgerichtet als zum Beispiel Xhaka.

Und dann wären da noch zum Abschluss die beiden Supertalente, die Borussia einen Korb gaben und lieber mit langfristigen Verträgen zu Real Madrid (Martin Ödegaard) und Manchester City (Enes Ünal) wechselten. Der Norweger spielt - immer noch erst 17 Jahre alt - bisher nur in der B-Mannschaft von Real, der junge Türke wurde erst zum KRC Genk, jetzt in die zweite holländische Liga zu NAC Breda verliehen. Weiter bringt das die Spieler wohl beide nicht, aber ob Borussia da jetzt noch mal einen Ausleih-Versuch wagt? Wir wissen immerhin, dass Gladbach Spieler lange beobachtet, und auch dann nicht aus den Augen verliert, wenn man sie beim ersten Versuch nicht bekommen konnte.

So, das war jetzt viel Stoff, und viel Stoff zum Diskutieren. Ich hoffe auf Nachsicht, weil ich doch ziemlich spekuliert habe, was eigentlich nicht der Stil meiner Seite ist. Ich denke auch nicht, dass ich das nochmal in dieser Form mache, weil es doch sehr aufwändig ist, mit vielen unbekannten Faktoren als Handicap durch den nationalen und internationalen Spielermarkt zu pflügen. Aber wie heißt es so schön: Namen sind Nachrichten, und Gesprächsstoff bieten diese vielen Zeilen in jedem Fall. Ich hoffe, Ihr habt Spaß dabei.

*Nicht unterschlagen will ich natürlich, dass mir beim Schreiben dieses Textes mein Sohn bei der Einschätzung einiger Spieler (vor allem aus der englischen Liga) mit guten Argumenten zur Seite stand. Danke, Finn!

3 Kommentare:

  1. Respekt für Deine Recherche und Deine konstruktiven Gedanken.
    Alles sehr sachlich ausgewogen...

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  2. Kann moch meinem Vorredner nur anschließen! Sehr schöner Artikel mit einigen interessanten Namen...

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