Herrlich! Die Heimborussia ist
zum Zunge schnalzen. Das Spiel gegen den VfB Stuttgart gestern war
ein Genuss. Es war auch eine fast perfekte Kopie der ebenso überzeugenden
Spiele gegen Bremen und Köln, nur endlich auch mit der Belohnung
eines den Torchancen entsprechenden Endergebnisses und - trotz des
Ausfalls von Dauerbrenner Oscar Wendt - mit einer eindrucksvollen
Abwehrleistung, die einen eigentlich nie daran zweifeln ließ, wer
das Spiel gewinnen würde.
Wenn der VfL dieses
kraftvolle, kraftraubende selbstbewusste und zugleich spielerisch
brillante Auftreten im Borussia Park nun auch in einem Auswärtsspiel
konsequent umsetzen könnte, stünde am Samstag einem Sieg im
ungeliebten Wolfsburger Stadion (weil dort selten was gelingt) kaum
etwas im Wege. Doch so einfach ist es wohl nicht. Denn auch wenn es
am Gladbacher Auftritt gestern nichts auszusetzen gibt – an dem der
Gäste gab es das wohl. So desolat wie die Schwaben muss man den
nächsten Gegner nicht erwarten. Aber auch gestern zeigte sich, wie
schmal der Grat ist, auf dem Borussia Spiel fußt. Gegen Stuttgart
sprang nahezu jeder enge Ball wieder in die Füße der Borussen,
viele durchaus hart geführte Zweikämpfe wurden nicht abgepfiffen
und sorgten so für viele Balleroberungen, die Raffael und Co. in
gefährliche Angriffe ummünzen konnten. Das demoralisiert natürlich
auch den Gegner, und wenn ich mich richtig erinnere, ging es uns
gegen den HSV und beim 0:5 in Leverkusen im negativen Sinn ähnlich.
So bitter der
Ausfall von Oscar Wendt ist, André Schubert kann insgesamt mit den
Alternativen zufrieden sein. Martin Hinteregger machte es auf der
linken Abwehrseite recht gut, hatte sogar viel Zug nach vorn und
einige gute Szenen im Angriff. Das kann natürlich aber auch ein
Stück weit an den nachlassenden Gegnern gelegen haben. Nico Elvedi
überzeugt auf rechts (auch er könnte wohl auf der Wendt-Position
spielen) und auch Havard Nordtveit zeigte sich von seinem schwachen
Auftritt gegen Augsburg erholt. Dass von Didavi und Co. rein gar
nichts zu sehen war, zeigte insgesamt, dass die Defensivabteilung
schnell lernfähig ist.
Sehr gefreut habe
ich mich über das märchenhafte Comeback von Patrick Herrmann, der
mit dem ersten Pass loszog und vollstreckte, als wäre er nie weg
gewesen. Noch mehr allerdings hätte es mich gefreut, wenn es nicht
diese unglückliche Einwechslung für ihn am Sonntag gegeben hätte,
die Borussia im Spiel rein gar nichts brachte und dem Spieler auch
nicht unbedingt.
Es sendete aber ein
anderes Signal: Die Zeit von Branimir Hrgota in Gladbach ist
endgültig abgelaufen. Wäre es anders, hätte Schubert ihn in
Augsburg gebracht, vielleicht sogar auch von Beginn an auf Stindls
Position. Dass er dann aber sogar in einem Spiel, das auf Messers
Schneide steht, auf die Einwechslung eines topfitten Stürmers
verzichtet, der zudem nach Schuberts Worten gut trainiert hat, und
dafür einem lange verletzten Spieler „ein bisschen Spielpraxis“
verschafft, hat mich sehr verwundert.
Bundesliga 2015/16, 24. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart 4:0 (2.3.16)
(Tore für Borussia: 1:0 Hazard, 2:0 Raffael, 3:0 Herrmann, 4:0 Eigentor Großkreutz)
Bundesliga 2015/16, 24. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart 4:0 (2.3.16)
(Tore für Borussia: 1:0 Hazard, 2:0 Raffael, 3:0 Herrmann, 4:0 Eigentor Großkreutz)
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