2015-01-06

Die Erfolgsgaranten (3): Martin Stranzl

In einer Saison, in der viel rotiert wird, gibt es dennoch einige Spieler, die das Gerüst einer erfolgreichen Mannschaft ausmachen. Wen ich nach der Hinrunde für die wichtigsten Spieler bei Borussia halte, lest ihr hier. Und auch, wie ich zu dieser Einschätzung komme.

Meine Top 5 der Hinrunde:

1) Tony Jantschke
2) Yann Sommer
3) Martin Stranzl
4) Granit Xhaka
5) Max Kruse



Ja, Martin Stranzl ist der Leitwolf, ein Spieler, an dem sich eine Mannschaft orientieren kann, einer, dessen Wort etwas gilt. Er ist durch Filip Daems' Tribünenaufenthalte faktisch der neue Kapitän.

Statistisch gesehen ist der Österreicher der beste Zweikämpfer der Liga, und ohne ihn kassierte Borussia mehr Gegentore als mit ihm. Das machte ihn in vielen Berichten zum unverzichtbaren Turm in der Abwehr, zum entscheidenden Puzzlestein, der der Mannschaft zuletzt merklich gefehlt hat. Das stimmt. Es ist aber zu einfach, nur damit die durchwachseneren Leistungen des VfL zum Jahresende zu erklären.

Herauszuheben ist die Konstanz in seinen Leistungen, die Zweikampfstärke auch gegen schnellere und wendigere Gegner, die kompromisslose Spielweise mit dem Talent zur millimetergenauen Blutgrätsche, mit der er allerdings oft auf einem schmalen Grat zum verwarnungswürdigen Foul wandelt. Was daneben auffällt ist die Ruhe, die er der Hintermannschaft gibt.
Und obwohl Gegner beim Pressing vor allem Stranzl als vermeintlich nicht so ballsicheren Spieler anlaufen, gelangen ihm in dieser Saison ein paar sehr passable Steilpässe in die Spitze – ein Mittel, das immer dann besonders wertvoll sein kann, wenn der Gegner die Laufwege der Borussen im Mittelfeld gut zustellt.

Bei mir steht Martin Stranzl auf einem „Treppchenplatz“, aber eben nicht ganz oben. Das liegt einerseits an ein paar Aussetzern mit ungewohnten Fehlpässen im Spielaufbau, die zum Glück meist ohne Folgen blieben. Es liegt andererseits einfach auch daran, dass ich die Leistung zweier anderer Borussen in der Hinserie etwas stärker einstufe. Da ist zum Beispiel die variablere Einsetzbarkeit von Tony Jantschke und die Tatsache, dass dieser für mich im abgelaufenen Jahr nochmal einen großen Qualitätssprung gemacht hat. Es liegt auch daran, dass Yann Sommer das geschafft hat, was alle gehofft haben, aber doch niemand sicher wissen konnte: dass nach einem halben Jahr keiner mehr von Marc André ter Stegen spricht.

Karrierefortschritt gegen konstant hohes Niveau und Routine - das ist in der Tat eine enge Entscheidung, die am Ende für Tony und Yann, aber nicht gegen Martin spricht.

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