Das war bärenstark! Welch ein Sieg! Was für ein Riesenschritt zum Ziel! Die Champions League darf sich in der nächsten Saison auf Borussia und seine Fans freuen. Den Fünf-Punkte-Vorsprung lässt sich das Team ganz sicher nicht mehr nehmen. Und wenn die Mannschaft trotz der Abgänge von Kramer und Kruse halbwegs die Linie beibehält, muss sich Lucien Favres Team auch in der Königsklasse nicht verstecken.
Den besten Beweis dafür lieferte der VfL gegen den direkten Konkurrenten aus Leverkusen ab.
Dieses Spiel war nach den Siegen gegen die Bayern und Wolfsburg ein weiteres Reifezeugnis, das wir in kleinen wie großen Enttäuschungen gestählten Rautenfans wohl kaum so deutlich erwartet hätten. Eiskalt und ohne in Panik zu verfallen ließ die Mannschaft in den ersten 25 Minuten die brutale Bayer-Pressingmaschine über sich ergehen. Und obwohl die Borussen kaum aus der eigenen Hälfte kamen, musste man selten Angst um die Defensive und das Tor von Yann Sommer haben. Und als Bayer zunehmend frustriert wurde, weil das aufwändige Spiel keinerlei Wirkung zeigte und fortan den Würgegriff lockerte, schlug Borussia schulbuchmäßig zurück.
Gut, ein wenig Glück war dabei, wenn man die knappen Abseitsentscheidungen gegen Kießling (beim Kopfball gegen Sommer) und zugunsten von Patrick Herrmann beim 2:0 vergleicht.
Und doch war der Sieg folgerichtig, weil der VfL nicht nur nach hinten hochkonzentriert arbeitete, sondern auch nach vorne frischer im Kopf war. Das zeigte sich vor allem vor dem Führungstreffer an Xhakas überraschendem und fein getimten Freistoßpass auf Herrmann, der den Bayer-Kickern eigentlich schon den K.o. versetzte. Denn auch danach kamen die Gäste kaum durch die gut geordneten Abwehrketten, die Abschlüsse waren meist ungefährliche Schüsse von außen. Nur die Chance vor dem 2:0, als Julian Korb in letzter Sekunde den Ball vor dem heranrauschenden Reinarz wegspitzelte, hätte dem Spiel noch mal eine andere Wendung geben können. Doch das wäre an diesem Tag nicht verdient gewesen.
Keine Frage, in dieser Saison passt fast alles. Dass es nächste Saison nicht genauso weitergehen wird, dürfte jedem klar sein. Das liegt unter anderem daran, dass uns mit Christoph Kramer und Max Kruse nicht nur zwei erstklassige Spieler verlassen, sondern auch untadelige Charaktere, die im Bundesligaendspurt mit ihrem Einsatz und Professionalität den Unterschied ausmachen. Nicht immer waren beider Auftritte kritiklos zu ertragen, aber was sie in der Rückrunde für Borussia geleistet haben, ist enorm. Deshalb wäre jede Kritik an ihnen fehl am Platz, bei aller verständlichen Enttäuschung, dass sie uns verlassen.
Es gilt also die beiden für die nächste Saison nicht nur fußballerisch zu ersetzen, sondern auch menschlich. Bei Neuzugang Lars Stindl scheint diese Einstellung zu stimmen, so wie er sich als Kapitän in Hannover präsentiert. Mit Blick auf die Verpflichtungen der vergangenen Jahre wird Max Eberl und Lucien Favre dies aber wohl auch bei einem Kruse-Nachfolger gelingen. Ich freue mich drauf.
Bundesliga, 32. Spieltag 2014/15: Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 3:0 (9.5.15)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.