Danke Borussia! Das war ein tolles Saisonabschlussfest im und vor allem nach Spielschluss an der Bühne vor dem Borussia-Park. Ich bin froh und stolz, dabeigewesen zu sein. Aber ein bisschen nagt es doch an mir, dass das letzte i-Tüpfelchen auf diese Saison an diesem Tag gefehlt hat.
Dass das letzte Spiel der fantastischen Saison sportlich nicht mehr das halten würde, was es von Tabellenstand beider Teams versprach, war schon vorher an den Ausfällen auf beiden Seiten abzulesen gewesen. Zudem waren die tabellarischen Fronten längst geklärt. Klar, in ein paar Tagen interessiert es keinen mehr, dass am Ende die zweite blöde Heimniederlage der Saison stand (die genauso ärgerlich war wie die gegen Frankfurt) und dadurch ein oder zwei weitere Bestmarken nicht erreicht wurden. Und doch fielen ein paar leicht bittere Tropfen in den Feierwein.
Da war einerseits eine überschaubare Leistung der Mannschaft, die sich aufgrund der Umstände (einige Ausfälle, gesicherter Champions-League-Platz und am Ende auch fehlende personelle Möglichkeiten in Unterzahl) sicher erklären und verschmerzen lässt.
Borussia traf andererseits auf einen Gegner, der nach der (auch spielerisch) wohl besten Saison seiner
Bundesligageschichte gerade gegen uns wieder seinen aus den vergangenen
Jahren bekannten Abstiegskampf-Modus zeigte, inklusive giftigem,
überhartem und provozierendem Zweikampfverhalten.
Dazu gesellte sich ein wenig konsequenter Schiedsrichter Weiner mit teils seltsamen Entscheidungen, die zumindest im Fall des Platzverweises gegen Nordtveit den Spielausgang aber merklich beeinflussten.
Dann gab es eine zwischenzeitliche "Stimmungsauszeit" in der Nordkurve (offenbar wegen einer Postbank-Fähnchenaktion), just in der Zeit, als die Mannschaft ein wenig mehr Unterstützung durchaus hätte gebrauchen können. Vielleicht hätten wir da lieber die "Augschburg"-Sprechchöre aus dem Gästeblock übertönen müssen, statt nach fünf Spielminuten (und der Kölner Führung gegen Wolfsburg) schon unangebrachte Vizemeister-Gesänge anzustimmen. Dazu passte, dass die Gästefans schon vor dem Anpfiff die Verabschiedung von Daems, Marx, Kruse und Christoph Kramer gestört hatten.
Und dann gab es noch einen eher unlustigen Trainer, der sich ziemlich lange von den Fans bitten ließ und sichtbar wenig Enthusiasmus vor der Nordkurve zeigte. Dass er Filip Daems und Thorben Marx den letzten Auftritt auf dem Feld versagte, war schade, aber vor allem der Eigendynamik im Spiel geschuldet.
Das alles verdirbt mir natürlich nicht den Gesamteindruck dieser Saison und es tat auch der Feierstimmung in der Borussia-Fangemeinde am Samstag keinen Abbruch - aber es sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Denn die Harmonie in der Mannschaft und im Verein ist ein kostbares Gut. Das steht schnell auf dem Spiel, wenn nicht alle Parteien immer 100 Prozent geben. Wie es dann läuft, haben wir vor 2011 sehr lange studieren und erleiden dürfen. Und dahin zurück will keiner.
Bundesliga, 34. Spieltag 2014/15: Borussia Mönchengladbach - FC Augsburg 1:3 (23.5.15)
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