Was für ein Spiel! Was für ein Sieg! Was für eine Chance, eine seltsame Saison vielleicht doch noch angemessen zu beenden! Ab heute darf Borussia wieder nach oben schauen und versuchen, einen Europacup-Platz anzugreifen. Und zwar verdient. Heute stand zwar nicht personell, aber vom Einsatz, der Entschlossenheit und der Brillanz ein ganz anderes Team auf dem Rasen als noch vor einer Woche bei Eintracht Frankfurt. Auch das Spiel heute hat mich viele, viele Nerven gekostet. Aber das war es wert.
Hut ab vor dieser Mannschaft, die den Erzrivalen im eigenen Stadion über 90 Minuten dominiert und beherrscht hat. Die sich auch von den dummen, selbstverschuldeten Gegentoren nicht aus der Ruhe bringen ließ und die Mission hochverdient so zu Ende brachte, wie sie nach der blöden und unverdienten Hinspielpleite zu Ende gebracht gehörte.
Bis auf die individuellen Fehler vor den Gegentoren kann man den Hecking-Schützlingen heute wirklich nichts vorwerfen, nicht mal den zu geringen Ertrag, gemessen an erstklassigen Chancen, gegenüber dem läuferischen und spielerischen Aufwand, den Stindl und Co heute betrieben haben. Es war ein grandioses Auswärtsspiel, das auch dem Gegner (und seinen ernüchterten Fans) gezeigt hat, wo die Unterschiede bei beiden Teams liegen. Deshalb gilt es heute mal ganz einfach zu genießen und danke zu sagen für diesen Derby-Tag. Gelegenheit für Kritik kommt wahrscheinlich schneller wieder, als man es sich wünscht. Die Seele brennt...
Bundesliga 2016/17, 28. Spieltag (8.4.17): 1. FC K*** - Borussia
Mönchengladbach 2:3 (Tore für Borussia: 0:1 Vestergaard, 1:2 Traoré, 2:3 Stindl)
Beim ersten Gegentor kann man Strobl vielleicht noch vorwerfen, dass er unter dem Ball durchspringt. Aber der darauf folgende Pass war erste Sahne - so gespielt kaum zu verteidigen.
AntwortenLöschenAber was genau wirft man der Mannschaft beim zweiten Gegentor vor? Ok, Freistöße sind möglichst zu vermeiden, aber der Schuss selbst war technisch sehr anspruchsvoll und in der Ausführung perfekt. Wenn man da als Abwehrspieler nicht zufällig angeschossen wird, hat man eben das Nachsehen. Bei einem Kopfballduell hätte es vielleicht anders ausgesehen, aber der Schütze hat die Murmel direkt mit dem Rücken zum Tor verwandelt.
Also wieso waren die Tore dann selbstverschuldet?
Bei ersten Tor gebe ich Strobl die Schuld. Danach, völlig klar, ist das nicht mehr zu verteidigen. Aber der Freistoß von Horn vom eigeen Strafraum (im übrigen für mich vorher kein Offensiv-Foul) ist so lange unterwegs, dass Strobl nicht dermaßen vorbeispringen darf.
AntwortenLöschenBeim zweiten Tor fängt der Fehler schon früher an. Ein leichter Ballverlust im Mittelfeld - nach Einwurf Wendt spielt Stindl in der eigenen Hälfte dem Gegner den Ball genau in die Füße, woraufhin Dahoud das Foul nehmen muss (zudem noch Gelb sieht). Das ist das eine. Und wenn ich einen solchen Freistoß aus dem Halbfeld verteidige, was nun wirklich zu den schwierigsten Aufgaben gehört, darf einfach kein Stürmer soviel Platz haben wie Modeste in dieser Szene gegen Vestergaard. Klar, es gibt für alles Erklärungen, etwa dass die Abwehr mit einer Kopfballflanke rechnen musste und Strobl mit seinem Genger mitläuft und so das "Schussloch" für Modeste öffnet, aber im Endeffekt steht da, dass der nach Toren drittbeste Stürmer der Liga völlig ungehindert aufs Tor schießen kann. Insofern finde ich die Tore selbstverschuldet, auch wenn Modeste natürlich beide Szenen hervorragend löst.
Aber ich wollte mich ja gerade angesichts der gesamten tadellosen Mannschaftsleistung an diesem Tag auch nicht in Einzelkritiken verlieren. Ich fand zum Beispiel auch, dass Raffaels Auswechslung der Mannschaft an diesem Tag eher geholfen hat. Was nicht gegen Raffael spricht, sondern dafür, dass der Gegner die zentralen Räume in der eigenen Hälfte sehr geschickt zubetoniert hat, sodass das Ballbesitzübergewicht sich lange nicht in der Anzahl der Großchancen widerspiegelte.